Am Anfang waren die Länder Tschechische und Slowakische Republik sein Einsatzgebiet. Später kamen die ex-jugoslawischen Länder hinzu, d. h. Slowenien, Kroatien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo – und zum Schluss auch noch Albanien. Somit waren es letztendlich neun Länder des ehemaligen Ostblocks. Ein Riesengebiet, welches eine umfangreiche Reisetätigkeit erforderte, ferner Kenntnisse der unterschiedlichen Kulturen, Sitten und Gebräuche der vielen verschiedenen Nationalitäten.
Dass er dafür ein gutes Gefühl hatte, zeigte eine Situation in Bosnien-Herzegowina. Gemeinsam mit Verkaufsdirektor Wolfgang Haschke war er mit einem Leihwagen vom Flughafen Sarajevo zur Inbetriebnahmefeier beim Zementwerk Lukavaz unterwegs. Der Weg dorthin war sehr kurvenreich, eng und unübersichtlich. Plötzlich liefen einige Pferde, die für Holzschlepparbeiten eingesetzt wurden, über die Straße. Weitere Pferde verharrten noch auf einer Anhöhe auf der anderen Straßenseite. Da Heinz Bruns auf dem Land aufgewachsen war, wusste er, dass die noch stehenden Pferde als Herdentiere sicher den anderen folgen würden. Er stoppte vorsorglich den Leihwagen.
Auf der Gegenfahrbahn näherte sich ein inländischer Pkw, der aufgrund der ungünstigen Geländeführung die Situation nicht erkennen konnte. Er erfasste eines der Pferde, das tatsächlich den vorausgegangen gefolgt war. Das angefahrene Pferd überschlug sich und kam direkt neben dem Leihwagen zu liegen. Um keine weiteren Verletzungen zu riskieren, manövrierte Heinz Bruns den Wagen langsam aus dem Gefahrenbereich. Das Pferd konnte danach selbstständig wieder aufstehen und folgte lahmend seinen Artgenossen in den Wald. Der Unfallverursacher, ein junger Mann, verständigte die Polizei. Auch die beiden Haver-Männer warteten auf deren Eintreffen. Zu ihrer Überraschung sprach einer der ankommenden Polizisten Deutsch. Er hatte einige Jahre in Hamm gelebt. Welch ein Zufall!
Während der Protokollaufnahme informierte Heinz Bruns den Technischen Direktor des Zementwerks über den Umstand der Verzögerung. Die Feier begann dann erst, als die beiden wohlbehalten im Werk eingetroffen waren – eine sehr wertschätzende Geste.
Am Abend nach der Feier erstellten Wolfgang Haschke und Heinz Bruns noch ein Protokoll und Skizzen für den Autoverleiher. Der quittierte die tolle Arbeit bei der Übergabe nur ganz kurz mit dem Satz „Wieso? Ihr seid doch sowieso versichert.“