Wirtschaftlich aufwärts ging es unter General Ernesto Geisel, der 1974 zum Präsidenten gewählt wurde. Als Militär mit Wirtschaftserfahrung förderte er die Industrie des Landes, was zu einem ersten Wirtschaftsboom führte. Auch viele amerikanische und europäische Investoren wollten von dieser Entwicklung profitieren und gründeten eigene Unternehmen in Brasilien. Auch die Bundesrepublik unterstützte Investitionen in Brasilien durch besondere Förderprogramme.
Nach einer beeindruckenden IHK-Erkundungsreise nach Brasilien ging Bernhard Beumer von der benachbarten Maschinenfabrik in Beckum auf Rudolf Haver, Geschäftsführender Gesellschafter in dritter Generation, zu, um ihm die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft im Bundesstaat Sao Paulo vorzuschlagen. Angesichts der staatlichen Förderung und der zu erwartenden guten Geschäfte in dieser Region mit dem größten Industrieanteil waren sich die beiden mittelständischen Familienunternehmen schnell einig. Als Haver + Beumer Latinoamericana hatten sie jedoch mit vielen unerwarteten Herausforderungen zu kämpfen – eine galoppierende Inflation und Instabilität in der Geschäftsführung verlangten nicht nur enorme finanzielle Kraftanstrengungen, sondern auch eine große personelle Unterstützung aus den beiden Stammhäusern.
1991 übernahm Haver & Boecker die Anteile von Beumer. Nach und nach gelang es, das Unternehmen zu stabilisieren und Haver & Boecker Latinoamericana auszubauen. Heute zählt HBL zu den erfolgreichsten Tochtergesellschaften von Haver & Boecker.