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77. Enten als Frühwarnsystem

Mitte der 1990er-Jahre besuchte Burkhard Reploh, seinerzeit verantwortlich für die Abteilung Ventilsack-Konstruktion, in dem kleinen brasilianischen Ort Cajati, Staat Sao Paulo, eine Chemiefabrik.

Mit Überraschung nahm er auf dem Fabrikgelände eingezäunte Enten wahr. Als er nach dem Grund dafür fragte, bekam er folgende Antwort: „Wenn die Enten umkippen, ist immer noch Zeit genug, um die Menschen aus dem Werk zu evakuieren.“ 

 Die Erklärung liegt darin, dass sich schwere Gase am Boden sammeln und nur langsam nach oben steigen. Da Tiere empfindlicher und näher an der Gefahrenquelle waren, wurden sie sozusagen als Sensor oder Frühwarnsystem eingesetzt.  

Ähnliches kennen wir aus dem Bergbau. Etwa vom späten 19. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurden als Frühwarnsystem für Kohlenmonoxid und andere giftige Gase Kanarienvögel eingesetzt. Diese Praxis begann in Großbritannien und wurde international übernommen, darunter auch in Deutschland.  

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