Auf dem Rückweg wurden die drei unvermittelt von einer Polizeistreife gestoppt. Mit den Worten „Stopp! Frau sitzt auf Straße“ wurden sie an einer Weiterfahrt gehindert und erhielten Informationen über eine alternative Route nach Sarajewo.
Mit einer schnell bei einer Tankstelle erworbenen Touristenkarte und mit der Zeit des Rückflugs im Nacken, nahmen die Herren die Umleitung. Nach einer guten Stunde über normale Straßen ging es weiter über Waldwege mit Schlaglöchern als sie zu einer maroden Brücke, die mit Bohlen verstärkt worden war, kamen. Beim Versuch, das Leihauto sicher rüberzubringen, wurden Vorder- und Hinterreifen der linken Seite beschädigt.
Da war guter Rat teuer. Das Mobilfunk-Netz funktionierte nicht, so dass keine Hilfe vom Autoverleiher in Sarajewo angefordert werden konnte. Als „rettende Engel“ kamen kurze Zeit später vier Offiziere der SFOR in ihrem Jeep. Von ihnen erfuhren sie, dass „die auf der Straße sitzenden Frauen“ u. a. Kriegerwitwen waren, die wegen fehlender Unterstützung durch die Regierung Straßenblockaden errichtet hatten, um die Aufmerksam auf ihr Thema zu richten.
Die SFOR-Offiziere rückten zusammen und nahmen die HB-Reisenden mit, allerdings wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Eine Übernachtung im Hotel in Tuzla war nicht zu vermeiden. Noch abends kam ein Monteur der Leihfirma und nahm neben der Wegskizze – die SFOR hatten den Standort des Leihwagens mit militärischen Mitteln ermittelt – die Schlüssel und die Papiere mit.
Die Herren staunten nicht schlecht, als der Wagen am nächsten Morgen sauber und fahrbereit auf dem Hotelparkplatz stand. Das nennt man perfekten Service!




