Drahtgewebe für die H₂-Prozesstechnik
In der Wasserstofftechnik spielen hochspezialisierte Komponenten eine zentrale Rolle für sichere und effiziente Prozesse. Ob als Stützgewebe für Membranen, Explosionsschutz im EX-Bereich oder Trägergewebe für Katalysatoren – Drahtgewebe von Haver & Boecker bietet präzise abgestimmte Lösungen für anspruchsvolle Anwendungen.
Stützgewebe für Membranen
Membranen sind essenzielle Bauteile in der Wasserstoffseparation und -kompression. Um ihre mechanische Stabilität zu erhöhen und ihre Lebensdauer zu verlängern, kommen hochdurchlässige Stützgewebe zum Einsatz. Drahtgewebe bietet hier gleich mehrere Vorteile:
- Optimierte Durchströmungseigenschaften für maximale Effizienz
- Unterschiedliche Webarten und Vorbehandlungsmöglichkeiten zur Erhöhung der Auflagefläche
- Erhöhte Druckstabilität und Steifigkeit der Membran
Explosionsschutz im EX-Bereich
In explosionsgefährdeten Bereichen müssen Gase sicher abgeführt werden, ohne dass sich Funken oder Flammen ausbreiten können. Speziell entwickelte Drahtgewebe bieten hier einen wirkungsvollen Schutz:
- Gezielte Verwirbelung des Gasstroms: Mehrlagige Gewebeelemente erzeugen kontrollierte Strömungseffekte, die eine gleichmäßige Gasverteilung fördern und lokale Konzentrationsspitzen vermeiden.
- Diffusionsbasierter Konzentrationsausgleich: Die feinen Poren des Gewebes ermöglichen einen langsamen, gleichmäßigen Gasaustausch mit der Umgebung, wodurch sich explosionsfähige Gemische nicht anreichern.
- Effektive Funken- und Flammensperre: Durch definierte Gewebestrukturen wird sichergestellt, dass Funken oder Flammen nicht nach außen dringen können.
- Robuste und langlebige Materialien: Spezielle Werkstoffe und Beschichtungen sorgen für hohe Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit, selbst unter extremen Bedingungen.
- Bewährte Technologie aus der Elektronikindustrie: Seit Jahrzehnten werden unsere Drahtgewebe erfolgreich als Sicherheitskomponente in sensiblen Anwendungen eingesetzt.
Drahtgewebe zur Biomethanisierung
Die CO₂-neutrale Herstellung von Methan ist ein wichtiger Ansatz auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Mithilfe spezieller Mikroorganismen kann Kohlenstoffdioxid aus der Luft gemeinsam mit Wasserstoff zu Methan umgewandelt werden – einem vielseitig nutzbaren Energieträger für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels), Gaskraftwerke oder Heizsysteme.
Wie funktioniert die Biomethanisierung?
Ein Kunststoffvlies, das als Trägermaterial für die methanbildenden Mikroorganismen dient, wird über einen innen hohlen Stützkörper aus Drahtgewebe gespannt. Diese Konstruktion bildet die dazu notwendige stabile und durchlässige Struktur.
Damit sich der Biofilm dauerhaft erhält, muss das Vlies kontinuierlich befeuchtet werden. Das Drahtgewebe übernimmt dabei eine doppelte Funktion: Es stützt das Vlies mechanisch und ermöglicht gleichzeitig eine gleichmäßige Durchströmung mit Prozesswasser. Dieses wird zwischen die Gewebelagen geleitet und sorgt für die notwendige Feuchtigkeit. Von außen werden Wasserstoff und CO/CO₂ zugeführt. Das entstehende Methan sammelt sich auf der Innenseite des Gewebekörpers und wird gezielt durch eine Gasleitung abgeführt.
Vorteile von Drahtgewebe in der Biomethanisierung
Stabile Struktur bei hoher Permeabilität
Das Drahtgewebe bietet eine ideale mechanische Abstützung des Vlieses und gewährleistet gleichzeitig eine homogene Durchströmung.
Gleichmäßige Porenverteilung
Die präzise gefertigten Gewebestrukturen sorgen für eine gleichmäßige Verteilung des Prozesswassers und fördern die Effizienz der Methanbildung.
Anpassbare Gewebeausführung
Haver & Boecker kann das Drahtgewebe gezielt so bearbeiten, dass es die Balance zwischen Befeuchtung, Gasansammlung im Inneren und Gesamteffizienz unterstützt.
Individuelle Beratung und Variantenvielfalt
Je nach Rahmenbedingungen, gewünschter Durchströmung und Systemanforderung berät Haver & Boecker umfassend zu geeigneten Gewebevarianten.
Trägergewebe für Katalysatoren
Katalysatoren entfalten ihre Wirkung am besten, wenn sie optimal positioniert und stabil gehalten werden. Unsere hochporösen, feinen Gewebe sorgen für eine zuverlässige Fixierung feiner Körnungen und gewährleisten eine hohe chemische Beständigkeit.
- Spezielle Gewebekonfigurationen für unterschiedliche Katalysatormaterialien
- Chemisch stabile Sonderwerkstoffe wie Inconel 600, Hastelloy C22, Titan oder Nickellegierungen
- Individuelle Formanpassung: Zuschnitte, tiefgezogene Segmente, plissierte Strukturen uvm.
Individuelle Lösungen für Ihre Prozesse
Unsere Drahtgewebe werden gezielt auf die Anforderungen Ihrer Wasserstoffprozesse abgestimmt. Mit langjährigem Know-how und innovativer Fertigungstechnik entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen – für maximale Sicherheit und Effizienz.